Diana Müll

Kleines Büchlein, schnell an einem Abend gelesen. Aber sehr interessant. Ein persönlicher Erlebnisbericht einer Geiselnahme aus der Sicht einer 19 jährigen Teenagerin (deren Jugend wohl damit beendet wurde). Bewegend. Ich fand gut, das Konsequent aus der Opferperspektive berichtet wurde und keine politischen Angaben eingestreut wurden. Das weiß man eh oder kann es nachlesen. Das hätte dem Buch seine Kraft genommen.

Interessant

- Starke Schamgefühle bei Teenagern auch noch in so einer Situation

- Anti-Baby-Pille hört auf zu wirken und alle sie nehmenden Frauen bekommen ihre Perioden

- 4 Jahre Gefängnis für die überlebende Geiselnehmerin.

- In Entebbe sortierten deutsche linke Geiselnehmer nach Juden und Nicht-Juden.… (més)

" Die Terroristen hatten angekündigt, sie wollten die Maschine erst in Brand stecken und dann eine Bombe hochgehen lassen. Der Gedanke, dass ich erst brennen muss und dann alles ganz schnell geht, war unerträglich. Von da an überlegte ich nur noch, wie ich es schaffen konnte, dass sie mich vorher erschießen."
Diana ist 19 Jahre alt und eine von acht jungen Frauen, die als Preis für eine gewonnene Misswahl zu einem einwöchigen Urlaub nach Mallorca eingeladen wurden. Hinter ihr liegt eine sorgenfreie Woche voller Spaß und Partys und eine durchfeierte Nacht, vor ihr die schrecklichste Zeit ihres Lebens.
Es ist der 13. Oktober des berüchtigten Deutschen Herbstes 1977. Vier palästinensische Terroristen entführen die Lufthansa-Maschine "Landshut" auf ihrem Rückflug von Mallorca nach Frankfurt, um die in Deutschland inhaftierten Terroristen der Baader-Meinhof-Gruppe freizupressen. Eine fünftägige Hölle aus Terror und Todesangst, die mehr als 80 Geiseln an Bord durchleiden - eine von ihnen ist Diana.
In diesem emotionalen Schicksalsbericht schildert Diana Müll in erschütternden Details die Entführung und ihre dramatische Befreiung.
Diana Müll, geboren 1958 im hessischen Daubringen bei Gießen als eines von vier Kindern. Sie arbeitet heute als selbstständige Kosmetikerin in ihrem eigenen Studio in Gießen und hat eine erwachsene Tochter. Seit den damaligen Geschehnissen ist sie immer wieder gern gesehene Interviewpartnerin in Zeitung, Funk und Fernsehen. Doch noch nie hat sie ihre ganze Geschichte erzählt.
Christine Bode, geboren 1964 in Bergerac, Frankreich. Nach dem Studium in Giessen arbeitete sie 15 Jahre lang als Redakteurin und Reporterin beim Radio. Heute ist sie als freie Journalistin tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Gießen.… (més)