Stephen Cave
Autor/a de Immortality: The Quest to Live Forever and How It Drives Civilization
Obres de Stephen Cave
The 4 stories we tell ourselves about death 1 exemplars
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Stephen Cove (SC) gelingt ein guter Überflug jener Hoffnungen und Anstrengungen, die Menschen über die kurze Zeitspanne hinaus ihren Weiterbestand in alle Ewigkeit sichern sollten.
Es gibt 4 Richtungen:
1. Die Weiterlebenserzählung: heute z.B. durch Transhumanisten „lebendig“.
SC vermittelt, dass selbst wenn das möglich wäre, man statistisch gesehen lediglich 5500 Jahre alt würde. Hier wird die Wahrscheinlichkeit von Unglücksfällen etc. eingepreist!
2. Die Auferstehungserzählung: der Körper steht physisch so wieder auf.
Das Christentum bewegt sich von dieser ursprünglichen Erzählung hin zu dem Punkt Nr. 3, der Seele. Gelernt habe ich, dass die Verbindung nicht so klar war wie man das vermuten könnte. Luther spielte dabei eine wichtige Rolle.
3. Die Seelenerzählung
Der Buddhismus verkörpert diese körperlose Idee am besten. Es wurde sogar versucht, das Gewicht der Seele zu messen. Ein „Wissenschaftler“ kam auf 21 g, indem er einen Sterbenden vor dem Tod und danach abwog!!!
4. Die Vermächtniserzählung
Der Weiterbestand in Ideen geht davon aus, dass eigene Gedanken in anderen „aufgehen“ und weiterleben.
Dass Menschen als Sklaven und Könige an ein Weiterleben nach dem Tod glaubten, nahm skurrile Formen an, SC schildert dies anschaulich. Diese Hoffnung hat unendlich vielen Menschen Trost gespendet, keine Frage. Ein jämmerlich armes und kurzes Leben konnte nicht alles sein, so die ganz einfach Überlegung dieser Gläubigen!
Trotzdem, mit diesem Buch taucht man ein in die eigentlich wesentliche Überlegung (die niemand unternimmt), ob ewiges Leben wirklich erstrebenswert sei. Die tiefe, ewige Langeweile überkommt einen und zurück geht man in die selige Kürze der Zeit! Viele Menschen sehnen sich nach Unsterblichkeit und sind nicht mal in der Lage, einen einzigen regnerischen Samstagnachmittag sinnvoll zu füllen.
Für mich gilt: Ruhm ist null und nichtig, ebenso nutzlos wie der Glaube an die Auferstehung der eigenen Seele oder des eigenen Körpers. Mein Wissen geht mit dieser Sichtweise direkt in das Jetzt: nichts anderes hat mir die Natur als Aufgabe vermittelt, sie ist gerecht zu jedem, kennt keine Monopole, nimmt jedem immerfort alles, zerstört ihn völlig, auch seine Ideen. Die Zerstörungsdrohung macht mich lebendig, aktiviert. Suchen nach Steve Jobs, Standford Rede.
Allerdings sehe ich auch, dass der unreflektierte Glaube an ewiges Leben (wenn er nicht intolerant wurde/wird) ganzen Staaten/Bevölkerungen Stärke und Hoffnung gab/gibt. Die Auflösung des Glaubens würde zur Zerstörung dieser Entitäten führen, keine Frage. Es ist im Grunde völlig individuell, wie der Einzelne sich dazu stellt und welche Aktivitäten er unternimmt. Je näher Menschen ihren Götter kamen/kommen, umso weiter waren sie oft von Menschen entfernt, umso stärker wurde der einzelne Glaubensmythos, auch intolerant und geradezu roboterhaft gelebt. Hier müssen staatliche Gegenmaßnahmen Ausgleich schaffen und jeder sollte genau hinschauen, um zu sehen, wo die Toleranz endet - und Gewalt beginnt.
Nach Camus sollte man sich der Größe dieses (s)einen Lebens nicht dadurch entziehen, dass man auf ein nachgelagertes, anderes hofft und Steve Jobs vermittelte nichts anderes. Wir kommen nicht weiter, wenn wir im Träumen vom anderen Paradies das Jetzige nicht sehen. Wo wir in diesem Zusammenhang zu weit gehen und radikal werden, ist die Verachtung all jener vorprogrammiert, die dem eigenen Glauben nicht anhängen.
Ich bin Agnostiker und diese Sichtweise der Seelenwanderung käme mir am meisten entgegen: Wenn wir alle alles schon einmal waren, immer wieder neu alles erleben, dann muss die Auslöschung aktueller Erinnerungen ein Segen sein. Der Tod ist die Quelle unserer Deadlines, unserer Aktionen, unserer Freude, jeder Sekunde. Ein solches Leben kann nicht langweilig sein. Und nichts gibt Anlass dazu, ewigen Ruhm zu fordern, weil er im Laufe der Wanderungen in seiner Sinnlosigkeit erkannt wurde. Der Tod erfüllt unsere Aktivitäten mit Sinn, er ist das eigentlich Lebendige in uns!
Habe das Buch auch gehört:
Sehr angenehme Stimme, aber auf die Länge doch etwas gleichmäßig, ohne Höhen und Tiefen, Stopps und Pausen. Hätte zwei Stimmen präferiert.
Hinweis in diesem Buch auf Jorges L. Borges, insb. die Erzählung "Der Unsterbliche" hier:
[[ASIN:3940111317 Die Bibliotkek von Babel, Staffel I, Band 1-6 (Die Bibliothek von Babel)]]… (més)