Antonia Fennek
Autor/a de Schwarzweiß
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- Valoració
- 3.0
- Ressenyes
- 1
- ISBN
- 1
Regina Bogner ist Ärztin im Maßregelvollzug und darf sich des Mörders mit diagnostizierter Schizophrenie, Niklas Rösch, annehmen. Als sie Rösch durch Einzelgespräche näher kennenlernt, fängt sie an, an der Diagnose zu zweifeln und bereits beim ersten Anzeichen des Zweifels ist mir als Leser der Gedanke gekommen, ob Fennek bzw. Metzenthin mit dem Irrtum, der bei vielen Menschen bezüglich Schizophrenie vorherrscht, aufräumen will – mit der ständigen Benutzung det Wörter Schizophrenie und Persönlichkeitsstörung mitsamt den dazugehören Erklärungen hat sie bei mir allerdings mehr Verwirrung als Klarheit gestiftet. Erst im Nachwort bekommt man nochmal eine klare und sachliche Erläuterung geliefert. Dieser folgt auch noch ein Glossar mit allen Fachbegriffen, die im Roman verwendet wurden.
Bogner ist zudem alleinerziehend, hat kaum Freunde und noch weniger Hobbys – sie lebt also gewissermaßen für den Beruf, den sie ausübt. Bis vor drei Jahren lebte sie mit ihrer Tochter und ihrem Mann in Afrika, genauer im Sudan, noch genauer in Nyala, wo etwas passiert ist, was die Ärztin bis heute nicht verwunden hat, was eindrucksvoll zeigt, dass sich Ärzte nicht nur um Menschen mit Problemen kümmern, sondern selbst auch welche haben – weil sie eben auch nur Menschen sind. Von diesem Problem weiß Rösch anscheinend und will Bogner mittels Quid pro quo damit konfrontieren – also „Erzähl mir etwas über dich und ich erzähle dir etwas über mich“. Von Anfang an weiß Bogner, dass sie sich ihren Kollegen und Vorgesetzten deswegen mitteilen muss um die Fehldiagnose manifest zu machen, aber um keinen Preis will sie ihnen den Vorfall in Nyala schildern, weshalb sie recht spät erst eine abgespeckte Version davon erzählt – und nicht nur sie, sondern auch der Leser fragt sich danach: Wieso nicht gleich so? Mir hat der Prozess, bis sie endlich etwas sagt viel zu lange gedauert und hat für mich wie ein plumper Spannungsaufbau gewirkt. Nicht viel später kommt eine Zäsur in der Geschichte und ab dann könnte man sich das lesen eigentlich auch ersparen, weil man ab da genau weiß, wie es weitergeht und schließlich auch endet
Einzig die Tochter Anabel - die übrigens zu Beginn des Buches 16 und irgendwann später plötzlich 17 ist, ohne dass irgendwann erwähnt wurde, dass sie Geburtstag gehabt hätte –, die man als Leser irgendwann später näher kennenlernt sorgt mit ihrer toughen und schlagfertigen Art noch für etwas Erfrischung. Generell gefällt mir der Humor, den die Autorin immer wieder aufblitzen lässt.
„Schwarzweiß“ hätte einiges an Potential, hat dieses aber nur zum Teil ausgeschöpft. Das Buch ist sicher nicht schlecht, über das Attribut „solide“ kommt es allerdings nicht hinaus.… (més)