Stephanie Jana

Der Klappentext hatte mich neugierig gemacht, aber dann lag das Buch doch über ein Jahr auf dem SUB. Nun passte es und kurz vorweg: Wirklich warm bin ich mit den Protagonistinnen nicht geworden, allerdings gehört die Geschichte auch nicht wirklich zu den Genres, die ich normalerweise lese.

Worum geht es? Bella, in Berlin lebend, findet nach 17 Jahren ihre beste Freundin Bine (lebt im Hessischen Eng(!)bach) im Internet wieder und schreibt ihr auf Verdacht eine email. Daraus entwickelt sich ein reger email-Verkehr, in dem die wieder-Freundinnen offen über alles plaudern, was sie so gerade bewegt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Liebesgeschichten der beiden - auf der einen Seite eine (sehr) offene Beziehung, in der sich vielleicht doch auch bei ihr nun ein Partnerwechsel anbahnen könnte, auf der anderen Seite eine zunächst vorbildlich erscheinende Ehe, die dann aber in die Brüche geht dadurch aber Chancen für ein neues Leben bietet. Und für eine neu aufgenommene Freundschaft, zunächst nur per email, ging die Entwicklung für mich dann doch sehr rasant.

Sprachlich erscheinen mir die Mails häufig recht blumig, der "Brief"-Wechsel ließ sich aber dennoch gut lesen. Da es ja vornehmlich um die Innenansichten der beiden Freundinnen ging, empfand ich das Fehlen von Außensichten hier als nicht so gravierend, dennoch macht das für mich einen Text häufig spannender.

In der Summe ein durchaus gelungenes Schreibexperiment der beiden Autorinnen (was den Großteil des Buches ausmacht) - ich kann aber nicht behaupten, dass ich jetzt mehr davon haben müsste. Als Sommerlektüre aber gut geeignet.… (més)