Louis-Sébastien Mercier (1740–1814)
Autor/a de Le tableau de Paris
Sobre l'autor
Crèdit de la imatge: Louis-Sébastien Mercier, Oeuvres choisies de Mercier, avec des Remarques, des Notices, et L'examen de Chaque Pièce, par MM. Ch. Nodier et P. Lepeintre, Paris, Madame Dabo-Butschert, Libraire-Éditeur.
M. DCCC. XXIV.
Obres de Louis-Sébastien Mercier
Bücher, Literaten und Leser am Vorabend der Revolution : Auszüge aus dem "Tableau de Paris" (2012) 5 exemplars
La Destruction de la Ligue ou La réduction de Paris, piece nationale en quatre actes (2020) 3 exemplars
Portrait de Philippe II, roi d’Espagne. 2 exemplars
L'homme sauvage ou Aventures d'Azeb, Zidzem et Zaka (1999) — Traductor, algunes edicions — 2 exemplars
Mercier Louis-Sebastien 1 exemplars
Seraphina: a novel. 1 exemplars
Obraz Paryża 1 exemplars
Néologie; ou, Vocabulaire de mots nouveaux, a renouveler, ou pris dans des acceptions nouvelles Volume 1 (2012) 1 exemplars
de J. J. Rousseau, Vol. 1: Considere Comme L'Un Des Premiers Auteurs de la Revolution (Classic Reprint) (French… (2017) 1 exemplars
La Reduction de Paris and 17 French Plays 1 exemplars
Les tombeaux de Vérone, drame en cinq actes 1 exemplars
Histoire d'une jeune luthérienne. 1 exemplars
Montesquieu à Marseille : pièce en trois actes 1 exemplars
Zoé, drame en trois actes 1 exemplars
Obres associades
Etiquetat
Coneixement comú
- Nom normalitzat
- Mercier, Louis-Sébastien
- Nom oficial
- Mercier, Louis-Sébastien
- Altres noms
- Mercier, Sébastien
- Data de naixement
- 1740-06-06
- Data de defunció
- 1814-04-25
- Gènere
- male
- Nacionalitat
- France
- Lloc de naixement
- Paris, France
- Lloc de defunció
- Paris, France
- Professions
- dramatist
Membres
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Estadístiques
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- 3.3
- Ressenyes
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- ISBN
- 50
- Llengües
- 6
Der Icherzähler schläft im Jahr 1768 in Paris ein und erwacht 672 Jahre später, schaut in den Spiegel und sieht sein altes Gesicht. Auf dem Platz vor seinem Haus erblickt er einen Obelisken mit der Aufschrift: das Jahr des Heils MMIVCXL. Die Stadt hat sich verändert ohne eine andere zu sein, die Straßen sind groß, schnurgerade und nachts beleuchtet, in den Kutschen fahren nicht mehr Aristokraten, sondern verdiente ältere Bürger. Alle Bürger sind mit öffentlichen Arbeiten betraut, sie werden alle hoch geschätzt, die vorhandene Ordnung symbolisiert eine wahr gewordene soziale Harmonie.
Mercier beschreibt den Gegenentwurf einer absolutistischen Kirche und desselben Adels, die zu seinen Lebzeiten im Gleichklang alle Bürger ausbeuten und knechten. Der Adel unterscheidet sich jetzt, in der Zukunft, nicht mehr von den anderen Menschen. Der König ist ein Bürgerkönig, der sich frei unter Bürgern bewegt und im Alter von 24 eine Bürgerliche heiratet. Um den Rückfall in den Absolutismus zu verhindern, ist der Monarch von Zensoren umgeben, die alle Berater despotischen Zuschnitts vertreiben, der Thronfolger wird von einfachen Bürgern erzogen.
Mercier beschreibt in seinem Rundgang durch das neue Paris (vermittelt durch einen Begleiter, der ihn zunächst locker, bürgerlich einkleidet, abseits bekannter Zwänge) kein kommunistisches System, Privateigentum und Lohnarbeit sind nach wie vor vorhanden, aber Privateigentum enthält eine hohe Sozialpflichtigkeit. Reichtümer werden für Projekte aufgewendet, die der Allgemeinheit dienen. Dies ist nur möglich unter der Maxime, dass die Gesellschaft einer Bedürfnisbefriedigung folgt und nicht nach einer Profitmaximierung strebt. "Wir sind aus der Barbarei herausgetreten, in der ihr versunken wart [...]. Nach und nach wurde der Geist herangebildet. Wir müssen noch mehr tun, als wir bisher geschafft haben. Wir haben nicht viel mehr erreicht als die Hälfte der Leiter."
"Eine reine Moral und keine ungereimten Lehrsätze: das ist das Mittel, weder gottlose noch fanatische oder abergläubische Menschen zu haben. Wir haben diese glückliche Mittel gefunden und wir danken dafür den aufrichtigen Urhebern alles Guten.“ Sich ausgrenzende Religionen sind also zu einer Art Vernunft-Religion im kant'schen Sinne verschmolzen, es finden keine Kämpfe in dies Richtung mehr statt.
Wie denkt man in der Zukunft über die Unsterblichkeit? „Man braucht nur Augen, um anzubeten, antwortete er mir. Man braucht nur in sich selbst zu gehen, um zu fühlen, dass etwas in uns ist, dass lebt, das empfindet, denkt, will, sich entschließt. Wir glauben, dass unsere Seele von der Materie verschieden ist, dass sie von Natur aus mit Verstand begabt ist. Wir räsonieren wenig über diesen Gegenstand, wir lieben es, an alles zu glauben, das die menschliche Natur in ihrer Würde steigert. Das System, das sie uns großartiger zeigt, ist uns das liebste. Die Kühnheit des Denkens ist der Glaube eines vernunftbegabten Wesens. Warum sollen wir auf das Nichts zukriechen, wo wir doch Flügel in uns fühlen, uns bis zu Gott aufschwingen, und nichts dieser edlen Verwegenheit widerspricht?
Jede Seite diese Buches ist ein Genuss, eine Rede jenseits von Religionen, eine Beschreibung höchster Würde des Menschlichen. „ Mit dem Einverständnis aller haben wir alle Bücher, die wir als seicht, nutzlos oder gefährlich erachteten, auf einem weiträumigen, ebenen Platz zusammengetragen, wir haben daraus eine Pyramide aufgeschichtet, die an der Höhe und Masse einem gewaltigen Turm glich: Ganz gewiss war das ein neuer Turm von Babel.“ Ich denke oft an die Masse heutzutage ab und zu-geschriebener Bücher, die kein Mensch braucht, lediglich eine Kopie und leichte Umschreibung anderer Ideen sind.
Natürlich ist alles im Licht des 18. Jahrhunderts, seiner Perspektiven zu sehen. Aber doch haben die Gedanken Merciers die Kraft, auch heute hinter das Aufflammen letzter unvernünftiger Religionen zu blicken, um diese aus der Zukunft in die Schranken der Vernunft, der Aufklärung zu weisen. In seinem Rundgang durch Paris trifft der Icherzähler am Ende auf die Trümmer von Versailles und der Begleiter aus der Zukunft vermittelt die daraus abgeleitete Mahnung: „Könnten doch diese Steinhaufen allen Monarchen zurufen, dass diejenigen, die eine augenblickliche Macht missbrauchen, dem folgenden Geschlecht nur ihre Schwäche aufdecken.“ Der Begleiter fängt an zu weinen und in der Enttarnung seiner Identität ahnt man etwas von Karma oder Bestrafungen. In der Tat, wie zerbrechlich sind doch die Denkmäler des Stolzes.
2015… (més)