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Berlin - Stadt der Revolte (2018) 4 exemplars
Bilder des Zweiten Weltkriegs (2005) 4 exemplars

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Vorbemerkung : Auch zehn Jahre danach ist es noch nicht möglich, aus dem Schatten des Deutschen Herbstes zu treten. Es hat vereinzelte Versuche der Vergangenheitsbewältigung gegeben - Veröffentlichungen, Diskussionsveranstaltungen doch noch immer dominiert beklemmende Sprachlosigkeit, noch immer funktionieren die sinnlosen Rituale der Distanzierung und Verteufelung oder der kritiklosen Solidarität. Die Form, in der die RAF trotz - oder gerade wegen - ihrer Niederlage überlebt hat, ist der Mythos der "terroristischen Gefahr" der heute noch strafrechtliche Folgen hat, wenn etwa in der Anfang 1987 in Kraft getretenen Verschärfung des Paragraphen 129a der Straftatbestand der "terroristischen Vereinigung" auch auf Blockade- und Sabotageaktionen aus den Reihen militanter Atomgegner Anwendung finden soll. Umgekehrt sind für etliche junge Streetfighter, die gerade geboren wurden, als in Berlin die ersten Bomben gebastelt wurden, die Stammheimer Toten des Deutschen Herbstes Helden, Ihre Taten Legende. "Entweder Schwein oder Mensch", schrieb Holger Meins in seinem letzten Brief, "entweder Überleben um jeden Preis oder Kampf bis zum Tod, entweder Problem oder Lösung. Dazwischen gibt es nichts." Unerbittlich bis zum Ende. Sie verkörpern Konsequenz, Mut und unbedingte Entschlossenheit. Für manche Linksliberale und einstige Rebellen der Studentenbewegung, die das Abtauchen einer kleinen Minderheit in den bewaffneten Untergrund nicht verhindern wollten oder konnten und sie später unter dem öffentlichen Druck aus der gesamten Vergangenheit exkommunizierten, verköpert die RAF nach wie vor eine kaum verheilte Wunde der eigenen politischen Biographie. Sie wird eher verdrängt als angerührt. Wie befangen die meisten Akteure beider Seiten noch immer sind, haben wir bei der Konzipierung dieses Bandes immer wieder zur Kenntnis nehmen müssen. Ein beträchtlicher Teil der von uns um einen Beitrag Gebetenen wollte sich nicht zu diesem Thema äußern, manche waren nicht einmal bereit, ihre Gründe dafür zu erläutern. Anderen wiederum war die Vorstellung unerträglich, sich zusammen mit ihren einstigen Todfeinden in einem Buch vereint zu sehen. Die stumme Ablehnung, das kalte Schweigen, das wortlose Verdrängen stehen einer Vergangenheitsbewältigung entgegen - und zeigen, wie wichtig sie ist. Wir haben versucht, Betroffene und Beobachter, Rechtsanwälte und Mandanten, Täter und Opfer dazu zu bewegen,ihre Erinnerungen, Erfahrungen und Einsichten zu Papier zu bringen. Ein Anstoß.… (més)
 
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Aficionado | Sep 28, 2021 |
[Enthält u.a. Beiträge von Gerald Klöpper, Klaus Eschen, Herta Däubler-Gmelin, Hartwig Hansen, Johannes Eisenberg, Daniel Cohn-Bendit und Hans-Jochen Vogel ("Gespräch")]

Quelle : Hein, P. : Stadtguerilla / bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin : eine Bibliographie mit den ersten programmatischen Erklärungen und Interviews der Gruppen ; RAF, Bewegung 2. Juni, Revolutionäre Zellen udn Rote Zora. - Hptbd. - III. Diskussion. - III.1. Diskussion innerhalb der Linken. - Seite 32. - Gesamttitelnummer 171. - Einzeltitelnummer 17… (més)
 
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Aficionado | Nov 9, 2020 |
Christof Wackernagel: "es", zu Klampen Verlag, Springe 2011, Großformat (42x31,8 cm), 600 Seiten, 248 Euro
 
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Aficionado | Apr 19, 2019 |
Das Gen der Revolte: In der Linienstraße in Berlin-Mitte steht ein Gesamtkunstwerk, ein früher mal besetztes, mit Graffiti überzogenes Haus. "Soldaten sind Mörder" ist auf den bröckelnden Putz gemalt, ein Satz von Kurt Tucholsky. In Kreuzberg am Mariannenplatz, über dem Eingang des 1971 von jungen Linken besetzten Georg-von-Rauch-Hauses, findet sich ein Spruch Georg Büchners: "Friede den Hütten, Krieg den Palästen". Berliner Rebellen scheinen einen Hang zur Literatur zu haben und einen Drang zur Romantik. Ihre bevorzugte Figur ist die eines romantischen Verlierers. Auf eine Theorie der Revolte konnten die Berliner Hausbesetzer allerdings auch nicht zurückgreifen, sie existiert - erstaunlicherweise - nicht einmal in Ansätzen. In der marxistisch geprägten Revolutionstheorie wird die Revolte gelegentlich als kleine Schwester der Revolution erwähnt, als lokal oder von ihren Protagonisten gesehen begrenzter Aufstand, als erfolgloser Versuch einer Revolution. Der Revolte werden meist keine nachhaltigen Wirkungen zugestanden. So schrieb der französische Philosoph Michel Foucault: "Revolten sind Feuerwerke, geschossen in das Dunkel der Macht; sowie sie aufleuchten, sind sie am Verlöschen." Eine positivere Sicht auf den politischen Aufstand hatte der in West-Berlin lehrende Politologe Johannes Agnoli. Zwar stellte er fest: "Revolten kennen im allgemeinen nur das Scheitern, sonst wären sie Revolutionen", aber er räumte ihnen eine langfristige Wirkung ein: "Die gescheiterte Revolte indessen greift in die Geschichte ein, sie setzt Zeichen, die teils verschwinden, um später wieder aufzutauchen, sie verändern doch die Welt."… (més)
 
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Aficionado | Dec 29, 2018 |

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