Ralf Rothmann hat vor allem mit seinen atmosphärisch dichten Porträts des Lebensmilieus im nördlichen Ruhrgebiet der 1960er-Jahre große Anerkennung gefunden . Der seit 1976 in Berlin lebende Autor hat ein erstaunlich vielseitiges literarisches Werk vorzuweisen . In seinem neuen Band mit 8 Erzählungen, deren Schauplatz nur noch in einem Fall das Ruhrgebiet ist, überzeugt er erneut als virtuoser Erzähler, der die unterschiedlichsten gesellschaftlichen Milieus überzeugend vergegenwärtigen kann. Rothmann erzählt wie gewohnt aus der Perspektive von Außenseitern oder Gescheiterten und konzentriert sich dabei auf lebensgeschichtliche Wendepunkte, in denen lang gehegte Illusionen verloren gehen und die unaufhebbare Diskrepanz zwischen Sehnsüchten und Lebenswirklichkeit ins Bewusstsein tritt. Ihre besondere literarische Qualität erhalten diese ebenso traurigen wie tröstlichen Geschichten durch die Kunst des Auslassens und Andeutens sowie durch die Fülle ihrer literarischen Bezüge. (Ronald Schneider) Ralf Rothmann, aufgewachsen im nördlichen Ruhrgebiet und seit 1976 in Berlin lebend, erzählt in 8 Geschichten aus der Perspektive von Außenseitern oder Gescheiterten und konzentriert sich dabei auf lebensgeschichtliche Wendepunkte. (Ronald Schneider)