In diesem Buch werden einige Grundbeziehungen, wenn man so will, der diskursiven Formation der "Cultural Studies", wie sie sich in den 60ern und 70ern in Großbritannien entwickelt hat und im Folgenden Ausbreitung in die USA, nach Australien und Asien gefunden hat, offengelegt. Stuart Hall selbst erscheint darin eine Art Schlüsselposition einzunehmen; - nicht nur durch seine Verstrickung in die Analyse von Jugend- und Subkulturen, sondern auch durch seine intensive Auseinandersetzung mit rassistischen Phänomenen der medialen Alltagskultur. Anhand von Interviews und Texten in Form von Artikeln wird in diesem Buch ein Näherungsversuch an die Cultural Studies unternommen, die vor allem als wissenschaftliche Praxis mit stark interventionistischen Charakter betrachtet werden. Dabei steht in dieser Art von Praxis stets die Selbstreflexion des Forschenden und die mögliche Anpassung oder Veränderung seiner Forschungsinstrumente im Vordergrund. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund seiner eigenen Biographie werden die Studien von Stuart Hall als engagierte wissenschaftliche Arbeit einsehbar, die es zu verdienen scheint, eine weitere intensive Auseinandersetzung im Wissenschaftsbetrieb zu erfahren. Eine solche scheint vor allem aufgrund des mittlerweile quasi institutionalisierten Charakters der Cultural Studies auch sehr notwendig. ( )